Liesing
Im Bezirksmuseum Liesing werden die acht Ortsteile des Bezirks, sowie die Entwicklung von Gewerbe und Industrie gezeigt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Eisenbahn und dem öffentlichen Verkehr im Bezirk, weiters erinnern etliche Exponate an die Liesinger Brauerei. Ebenfalls zu sehen ist eine umfangreiche Puppensammlung aus dem 20. Jahrhundert. Dem berühmten Dichter Hugo von Hofmannsthal ist ein eigener Bereich gewidmet.
Blick in die Dauerausstellung zum Thema Eisenbahn, Foto: Klaus Pichler

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Blick in die Dauerausstellung zum Thema Eisenbahn, Foto: Klaus Pichler

Eingangsbereich, Bezirksmuseum Liesing, Foto: Klaus Pichler

Schmiedehandwerk, Bezirksmuseum Liesing, Foto: Klaus Pichler

Das Bezirksmuseum Liesing befindet sich seit 1983 in der ehemaligen Knabenvolksschule in Atzgersdorf. Das denkmalgeschützte Haus wurde 1884 in der damaligen Gärdtnergasse erbaut. Heute stehen dem Bezirksmuseum im 1. und 2. Stock  680 m² Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche zur Verfügung.

Eingangsbereich, Bezirksmuseum Liesing, Foto: Klaus Pichler

Schwerpunkt des Museums sind die volkskundliche Sammlung, zum Beispiel Puppen und Spielwaren des 20. Jahrhunderts oder Alt-Wiener Küche, sowie die Industriegeschichte des Bezirks. Ein Highlight der Dauerausstellung ist die originalgetreu nachgebaute Eisenbahnstrecke Atzgersdorf – Liesing. Außerdem werden Künstler:innen mit Bezug zu Liesing thematisiert, wie David S. Mayer von Rosenau oder Hugo von Hofmannsthal.

Im hauseigenen Festsaal finden Veranstaltungen wie Vorträge, Lesungen, musikalische Darbietungen statt. Das umfangreiche Archiv hilft bei Recherchen zur Bezirksgeschichte.

Zur Geschichte des Bezirksmuseums Liesing

Begonnen hat die Geschichte des Bezirksmuseums mit dem Liesinger Heimatforscher und Gerichtspräsidenten Hofrat Anton Matzig (1862-1939), der seine erste kleine Ausstellung 1938 im Festsaal des Amtshauses in der Perchtoldsdorferstraße 2 arrangierte. Fortgeführt wurde der Gedanke von Oberlehrer Josef Ehn (1889-1959), Schwiegersohn von Anton Matzig. Er hegte starkes Interesse für die Urgeschichte und ihm gelang es durch seine Stellung und Kontakte als späterer Schuldirektor die Sammlung anwachsen zu lassen.

Bezirksmuseum Liesing, Foto: Klaus Pichler

Am 8. Dezember 1953 wurde der Museumsverein Liesing gegründet. Mitte der fünfziger Jahre erhielt das Museum zwei Räume im Amtshaus zur Verfügung gestellt und der Festsaal diente für Ausstellungen. Nach Josef Ehn war Martin Topic von 1959-1975 Museumsleiter, ihm folgte bis 1982 Josef Roskosny. Beiden ist es zu verdanken, dass das Museum heute eine gutsortierte Sammlung von Fossilienfunden aus der Jungsteinzeit über die Römer bis zu den Awaren zeigen kann.

Ab 1983 übernahm Peter Schmidt die Museumsleitung. Unterstützt durch Bezirksvorsteher Hans Lackner konnte das Museum in die Räume der seit den 1970er-Jahren leerstehende Schule in der Canavesegasse 24 ziehen. Die erste Ausstellung im neuen Haus wurde im Februar 1985 unter dem Titel, „100 Jahre Badener Bahn“ eröffnet. Das denkmalgeschützte Haus wurde von der MA 23 ab dem Jahr 1996 renoviert. 1998 wurde das Bezirksmuseum Liesing mit dem neuen Leiter Maximilian Stony wiedereröffnet. Heute leitet Heide Liebhart das Haus.