Der Name A L S ist Bestandteil unseres Bezirksnamens Hern A L S.

Markstein der Hernalser Wasserleitung bezeichnet den Beginn der Rohrleitung in die Stadt Wien. 1732 | Hernalser Hauptstraße 129 | Foto: Paul Kral

Mühlstein der Dornbacher Mühle.
Der alte Mühlstein wurde bei Aufgrabungsarbeiten gefunden. Mühlstein einer ehemaligen Mühle an der Als | 1170, Hernalser Hauptstraße 108. |Foto: Paul Kral

Einwölbungs- und Regulierungsarbeiten des Alsbachs, anno 1885 | Foto: Facebook-Gruppe Historisches Wien, Nik G. Janko

Die ALS, auf Stadtkarten manchmal auch als Dornbach bezeichnet, entspringt an der Wasserscheide der Einsattelung zwischen der „Steinernen Lahn“ und des Dahaberges im Gebiet des Schottenwaldes.

Durch den sogenannten „Kaiserzipf“ wird ihr Oberlauf in zwei Arme getrennt, welche nächst der Spitzwiese zusammenfließen, um von da an einen Wasserlauf zu bilden.  Der Dornbach kann also als Quellfluss der Als bezeichnet werden.

Zeichnung: Siegfried Neuhold

HernALS und die Als

Der Name ALS ist ein wichtiger Bestandteil unseres Bezirksnamens.
Die Als oder der Alserbach hat seit jeher die Entwicklung dieses Tales zwischen Heuberg – mit 456 m die höchste Erhebung unseres Bezirkes – und Schafberg entscheidend beeinflusst. In früheren Jahrhunderten war ein Bach oft die Voraussetzung zur Entstehung von Siedlungen und Ortschaften.

Jungsteinzeit, Römer, bis 1683 in HernALS
Die ersten Siedlungen in Hernals stammen aus der Jungsteinzeit und liegen im Umfeld der fischreichen Als mit ihren Quellenbächen, die unseren Ort fruchtbar gemacht haben. Auch die Römer zogen über unser Gebiet, die Als entlang, wie Bodenfunde beweisen. Bis 1683 befand sich der Besiedlungskern am rechten Bachufer, an der südlichen Straßenseite der heutigen Hernalser Hauptstraße. Am linksseitigen Ufer war nur im Bereich des heutigen Elterleinplatzes ein geschlossener Häuserkomplex vorhanden. Nach einem langen freien Gelände schloss sich eine kurze Häuserzeile an der heutigen Jörgerstraße zwischen Syring- und Ranftlgasse an.

Eine Wasserleitung durch Hernals zum Hohen Markt: Kaiser-Ferdinand-Wasserleitung

Die Als entspringt an der Wasserscheide zwischen der Steinerner Lahn und des Dahaberges im Gebiet des Schottenwaldes westlich von Dornbach. Die Als ist mit über 10 km Länge einer der längsten Wienerwaldbäche. Die Quellwasser der Als waren von so guter Qualität, dass dieses Wasser für die Wasserversorgung Wiens von großer Bedeutung war. Die große Feuersbrunst 1525 ließ deutlich erkennen, dass die Stadt mit ihren Zieh- und Schöpfbrunnen nicht mehr das Auslangen finden konnte. Eine Wasserleitung durch Hernals sollte zum Hohen Markt geleitet werden. Der Türkenkrieg von 1529 verzögerte dieses Vorhaben, sodass erst im Konzessionsbrief von 1565 1) von der Errichtung der Kaiser-Ferdinand-Wasserleitung berichtet wird. Sie wird als die älteste städtische Wasserleitung Wiens angesehen Es gab auch eine Dornbacher Hofwasserleitung.

Mühlen und Wäschereien an der Als

Die Als betrieb die Dornbacher Mühle und die Mühle bei der Jörgerstraße/ Bergsteiggasse. Trotz fortgesetzter Sammlung neuer Quellen konnte nicht genügend Wasser zur Verfügung gestellt werden, sodass 1732 die Hauptquellen der Als in die Wasserleitung miteinbezogen werden mussten. Ein Markstein in der Hernalser Hauptstraße vor dem Haus Nr.167 bei der Seitenberggasse erinnert daran.
Im 17.Jhdt. – im Zeitalter der Jörger wuschen Frauen im Alsbach ihre Wäsche
Die Hernalser Regierungs-Wasserleitung
In den Jahren 1798-1801 wurde die „Hernalser Regierungs-Wasserleitung“ errichtet, die das Allgemeine Krankenhaus und andere Spitäler, ein Waisenhaus und öffentliche Brunnen der Stadt versorgte. Durch die Einbeziehung der Hauptquelle der Als in die Städtische Wasserleitung verlor der Bach größtenteils sein Wasser und die Mühlen mussten schließen.

Die ALS wird unterirdisch kanalisiert

Zusätzlich zum teilweisen Entzug des Wassers (Einbeziehung der Hauptquelle der Als in die Städtische Wasserleitung) flossen durch die beginnende Industrialisierung Verschmutzungen, Abwässer und Abfälle in die ursprünglich fischreiche Als.
Typhus- und Cholera-Epidemien waren im 19.Jh. die Folge. Zur Seuchenbekämfung wurde von Bürgermeister Elterlein Geld aus einem Notstandsdarlehen für die Alsbacheinwölbung zur Verfügung gestellt. Die Als wurde somit unterirdisch kanalisiert.
Der Schlachthauszwang schadet erneut der Als
In Hernals wurde die Erbauung eines Schlachthauses (heute MA48 in der Richthausenstaße) wurde für die Gemeinden Hernals, Währing, Ottakring und Neulerchenfeld vorgenommen. Die Durchführung des Landesgesetzes von 1873, in dem in den Vororten der Schlachthauszwang vorgesehen war, besagte, dass die Kanäle aus dem Schlachthaus in die Als eingeleitet werden mussten. Dies hatte zur Bedingung, dass die Einwölbung der Als bis spätestens Ende Oktober 1888 im Vorort vollendet sein musste. 1877 wurde mit der Einwölbung der Als begonnen. Zügig wurde die erste Kanalstrecke vom Linienwall bis zur Bergsteiggasse in nur 139 Tagen bewältigt. 1887 war die Strecke bis zum Hernalser Friedhof, der damaligen Gemeindegrenze verlängert worden. Mit der Errichtung des großen Spülbeckens in Neuwaldegg wurde die Kanalisation der Als 1899 abgeschlossen. Der Wasserlauf der Als vereinigt sich im bestehenden Spülbecken in Neuwaldegg mit dem Eck- oder Parkbach, der den Schwarzenberg-Park durchfließt. Damit endet der heute noch ober Tag befindliche Alsbach, um seinen weiteren Weg als Bachkanal fortzusetzen.
Überschwemmungen in Hernals
Die heute unterirdisch verlaufende Als war aber auch Prüfstein für Hernals. Da Hernals ehemals Meeresgebiet war, die Hernalser Tegel wasserundurchlässig sind, sammelte sich in Regenzeiten sehr viel Wasser und es kam immer wieder zu Hochwasser und Überschwemmungen. Umso wichtiger war die erfolgreich abgeschlossene Alsbach-Einwölbung für Hernals. 1907 gab es zwar noch eine große Überschwemmung, aber die unterirdisch fließende Als hatte ihren Schrecken verloren. Es war dem 2.Weltkrieg vorbehalten, den Alsbach durch 5 riesige Bombentrichter in der Jörgerstraße wieder freizulegen.

ALSzauberbrunnen am Elterleinplatz

Unter Bürgermeister Elterlein wurde Hernals bereits an die Hochquellen-Wasserleitung angeschlossen. Mit dem Bau des Alszauberbrunnens am Elterleinplatz von Prof. Philipp wurde den Wassern der Als, den Schrammeln und dem Alsegger Wein ein Denkmal gesetzt. Zahlreiche Erinnerungen an den Namen der Als sind geblieben – vom „Alsrücken“ bis zum weithin bekannten Tropfen, dem „Goldenen Alsegger“, der heute noch beim Dornbacher Pfarrer ausgeschenkt wird.

Zusammenstellung: Trude Neuhold, Museumsleiterin