Zeittafel zur Geschichte der Wieden
1137
Der Tauschvertrag von Mautern ist die Gründungsurkunde der Wieden und des Wiener Stephansdomes. In jenem Vertrag von 1137 „tauschte“ der Babenberger Herzog Leopold IV. mit dem für Wien zuständigen Bischof von Passau, Reginmar, die Einrichtung eines Wiener Pfarrers durch den Bischof gegen ein neu zu bestimmendes, dem Wiener Pfarrer „gewidmetes“ Gebiet rund um den „wartberc“. Der „wartberc“ war das Gebiet rund um die heutige Karlskirche und Technische Universität und wurde dem Pfarrer für seinen Lebensunterhalt zugeeignet. Es war das „widum“ = das dem Pfarrer gewidmete Gebiet – daher der Name „Wieden“! Weiters bestimmte der Verrag, dass auf dem Gebiet vor der ehemaligen porta principalis dextra des alten Römerlagers Vindobona eine neue Wiener Pfarrkirche errichtet werden sollte: St. Stephan.
1211
Erste Nennung des Namens „Wieden“ in der Stiftungsurkunde Leopold VI., des Glorreichen, für das Heiliggeistspital, „…Vulgariter widem dicitur…“
1266
Stiftung des Lepra-Spitals am Klagbaum
1400
Bau der Steinernen Brücke über den Wienfluss
1480
Älteste Darstellung der Wieden am Gemälde des Meisters des Schottenaltares.
1529
Erste Osmanische Belagerung. Um den Angreifern keine Deckung zu bieten, wurden fast alle Gebäude von den Verteidigern abgerissen.
1542
Ausbau der Stadtmauer, Kärntnertor, Glacis
1625
Bau der kaiserlichen Sommerresidenz „Favorita“. (Heute: Stiftung Theresianische Akademie)
1626
Errichtung der Paulanerkirche mit Kloster
1642
Gründung des „Freihauses“ durch Konrad Balthasar Graf Starhemberg
1683
Zweite Osmanische Belagerung
1704 Errichtung des Linienwalls, der Linienämter Favoriten und Matzleinsdorf
1716-1737
Bau der Karlskirche durch Johann Bernhard Fischer von Erlach und Vollendung durch Joseph Emanuel Fischer von Erlach
1755
Bau der Theklakirche mit Kollegiengebäude des Piaristenordens
1791
Uraufführung der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart im Freihaustheater („Theater auf der Wieden“).
1816
Bau des Polytechnikums. (Heute: Technische Universität Wien)
1841
Errichtung des Wiedner Krankenhauses auf den Gründen Michael Johann III. Graf Althan
1850
Eingemeindung der Vorstädte: Wieden, Schaumburgergrund, Hungelbrunn, Nikolsdorf, Matzleinsdorf,
Laurenzergrund, Hundsturm und Reinprechtsdorf und Margareten bildeten den 4. Wiener Gemeindebezirk
1861 Abbruch der Stadtmauer und Beginn der Verbauung des Glacis
1861/62
Der Gemeindebezirk Wieden wird geteilt. Die Vorstädte Matzleinsdorf,
Margareten, Hundsturm, Laurenzergrund, Reinprechtsdorf und Nikolsdorf bilden den 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.
1866
Bau der Kirche St. Elisabeth durch Obering. Hermann von Bergmann aus Prag
1867
Regulierung des Wienflusses und Errichtung der Elisabeth-Brücke.
1873
Schleifung des Linienwalls und Beginn der Errichtung der Gürtelstraße
1899
Einwölbung des Wienflusses, Bau der Stadtbahn
1902 Der Obst- und Naschmarkt wird von der Wiedner Hauptstraße auf die Wienflussüberwölbung verlegt
1908
Errichtung des Johann-Strauß-Theaters als erstes Operettentheater
1936
Bau des Funkhauses (RAVAG) in der Argentinierstraße
1936
Teilweise Demolierung des Freihauses, Verlängerung der Operngasse
1954
Bau des Historischen Museums der Stadt Wien am Karlsplatz (heute: WIEN MUSEUM)
1956
Abbruch des Wiedner Krankenhauses und Neubau des Bertha von Suttner-Hofes
1957
Beginn der Errichtung der Kammer für Arbeiter und Angestellte auf den Gründen des ehemaligen Palais Rothschild in der Prinz-Eugen-Straße 20-22
1960
Abbruch des Palais Erzherzog Rainer und Neubau des „Semperithauses“
1969
Neubau des Amtshauses für den 4. Bezirk in der Favoritenstraße 18
1970
Endgültiger Abbruch des Freihauses
1978 Eröffnung der U1. Umgestaltung des Resselparks und Karlsplatzes mit Teich vor der Karlskirche
1980
Neubau eines Institutsgebäude und der Bibliothek der Technischen Universität Wien
1989
Eröffnung des „Theater Akzent“
1995 Eröffnung des Bezirksmuseums und des Rauchfangkehrer-Museums im ehemaligen Volksbad in der Klagbaumgasse 4
1997 Einrichtung des RadioKulturhauses und Radio-Cafes im ORF-Funkhaus
2001
Bau der endgültigen Version der Kunsthalle Karlsplatz
2022
Eröffnung des neu gestalteten Tröpferlbadmuseums – Museum für Geschichte der Gesundheit und Hyhiene im ehemaligen Männerduschsaal im 1.Stock des Bezirksmuseums Wieden.
https://www.w24.at/News/2023/1/Badefreuden-im-Troepferlbad
Literatur: Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien, 1992;
Felix Czeipek, Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 6 / 2002