Highlight der Sammlung
Mechanische Karten

Mechanische Karten sind Postkarten, die bewegliche Teile enthalten. Sie waren um 1900 sehr beliebt und die meisten Exponate stammen aus dieser Zeit. Die Karten waren Musterbeispiele der dazumal modernsten Farbdruck- und Papierverarbeitungstechnik. Der Stanzvorgang für die filigranen Teile und die manuelle Endfertigung muss anbetracht der geringen Stückzahl extrem aufwendig gewesen sein.

Nach der Art der beweglichen Teile unterscheidet man zwischen:

Drehkarten: Durch Drehen an einer Scheibe am Kartenrand lassen sich optische Effekte erzielen

Kulissenkarten: Durch Aufklappen der Karte stellen sich zahlreiche Teile selbständig auf. Zu den begehrtesten Sammelobjekten zählen Karten mit sehr vielen Kulissen. Die Mechanik der Einzelteile wurde in Handarbeit verleimt. Bei Blumenkarten sind die gestanzten Papierteile oft auch durch aufwendige Prägungen verziert.

Klappkarten: eröffnen durch das Aufklappen der Karte ein überraschend neues Bild.

Ziehkarten: verfügen über zwei Ebenen, von welchen die eine sich durch Ziehen an einer Lasche verschieben lässt. Dadurch verändert die Karte ihr Bild.

Der Motor war stets die Neugier:
Lange vor der Technik von Internet-Seiten gab es hier etwas zum Aufklappen, zum Hineinschauen. Doch gerade das häufige Bewegen der zarten Konstruk­tionen aus Papier ist auch der Grund, warum nur mehr so wenige Stücke erhalten sind.

Auch erotische Motive waren beliebet, wobei das Hintergrundmotiv sich oft nur als entlarvende Satire entpuppt  – man wollte die Postkarte ja auch versenden! Im Gegenteil: Es finden sich hier auch zaghafte Ansätze einer versteckten Sozialkritik.
Attraktiv, wie die Mechanischen Karten nun einmal waren, eigneten sie sich auch perfekt als Werbemittel, beispielsweise als Beipack zu diversen Kaffeeprodukten.