Wilkommen im Bezirksmuseum Hietzing
Aufgabe der Bezirksmuseen ist es, die lokale Geschichte zu zeigen, Unterlagen über prominente Bezirksbewohner zu sammeln und Eigentümlichkeiten des Bezirkes zu dokumentieren und bewahren zu helfen. Geführt werden diese Museen ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Auf Initiative von Bezirksvorsteher Otmar Hassenberger bemühte sich 1949 eine Gruppe von kulturinteressierten Bezirksbewohnern um die Gründung eines Heimatmuseums. Nach der konstituierenden Sitzung eines Proponenten-Komitees am 12.Juni 1950 wurde am 12.Dezember 1950 der Verein Hietzinger Heimatmuseum gegründet. Nach Erfüllung der vereinsrechtlichen Vorschriften gilt als offizielles Gründungsdatum der 19.April 1951.
Am 24.Mai 1954 wurde das Hietzinger Heimatmuseum unter dem Ehrenschutz von Bürgermeister Franz Jonas in zwei freigewordenen Räumen des Amtshauses eröffnet. Nach intensiver Sammlungstätigkeit in der Bevölkerung konnte das Museum 1961 in das ehemalige Schulgebäude der Volksschule Hietzing Am Platz 2 übersiedeln. Keller und Parterre des Gebäudes, das dem Historismus zuzuordnen ist, gehen auf die Zeit vor 1680 zurück.
Der Ort neben der Kirche, dem Pfarrhof und der Volksschule im historischen Zentrum Hietzings ist eine äußerst günstige Lage, die zu einer größeren Besucherzahl und einer besseren Bekanntheit geführt hat.
Nach dem Ausscheiden anderer Dienststellen und Mieter konnte das "Bezirksmuseum Hietzing", wie es seit 1971 heißt, das ganze Gebäude nutzen. Dennoch war das Bezirksmuseum für die zahlreichen Aktivitäten und für eine zeitgemäße Präsentation der Sammlungen nicht mehr so gut geeignet. 1998 bis 2000 wird durch die Stadt Wien eine Generalsanierung des Hauses durchgeführt und ein Zubau im Zwischenraum zur Schule errichtet. Die Eröffnung erfolgte unter dem Museumsleiter Felix Steinwandtner durch Kulturstadtrat Peter Marboe.
Das Bezirksmuseum Hietzing ist Teil des Vereins Arbeitsgemeinschaft Wiener Bezirksmuseen. Der Hietzinger Museumsverein (so heißt der frühere "Verein Heimatmuseum Hietzing" jetzt) unterstützt organisatorisch und finanziell die Arbeit des Museums.
Unikate sind die Altsteinzeitlichen Funde, die den bisher ältesten Nachweis menschlichen Lebens im Wiener Raum darstellen.
Die Godtinesfeld-Schenkung Heinrich II, an das Domkapitel von Bamberg vom 5.Juli 1014, veröffentlicht in der Urkunde von 1015, war die Basis für die Entwicklung in diesem Gebiet.
Von der nach 1529 abgekommenen Siedlung St. Nikolai (heute Lainzer Tiergarten) gibt es ebenso interessante Funde wie zahlreiche Erinnerungsstücke an berühmte Persönlichkeiten. Die mehr als 125 Jahre alte Schreibmaschine der Nobelpreisträgerin Berta von Suttner, die vom Lokalschriftsteller J. Vinzenz bis zu dessen Tode 1963 Verwendung fand, das Modell der von Josef Hofmann gebauten „Primavesivilla“ (Gloriettegasse) oder das Modell einer Radiumkanone die für das Krankenhaus Lainz gebaut wurde, gehören ebenso dazu wie Erinnerungsstücke an das Kaiserhaus und die Schau historischer Ansichten.
Egon Schiele ist mit seiner Staffelei vertreten. Auch die zahlreichen - das Freizeitgeschehen von seinerzeit bestimmenden - Vereine sind dokumentiert.
Sonderausstellungen und Vorträge runden das Angebot des Berzirksmuseums ab.
Laufend kommen im Ausstellungsbereich Objekte dazu. 2012 wurde die Bieber Dokumentation eine Aktie für den Eisenbahnbau nach Addis Abeba deren Generaldirektor Ing. Illg war, der F.J. Bieber bei dessen ersten Reisen nach Äthiopien begleitet hatte. Auch ist es gelungen, eine authentische Erklärung für das Bild mit der Königin von Saba zu erhalten und damit das Geschehen auf jedem einzelnen der mehr als 30 Bilder auf dem vor 1830 entstandenem Tableau zu erklären.
Ein ganz besonders, in jeder Beziehung wertvolles Geschenk hat Prinz Georg Galitzine, der Enkel von General Slatin dem Museum gemacht. Es sind dies eine englische Generalsuniform, ein Mantel, Dinnerjacket mit Hose und die Galauniform eines kaiserlichen Geheimrates, Slatin war ja ab 1915 in österr. Diensten und hatte sich um die öst. Kriegsgefangenen in Russland zu kümmern. Die Textilien wurden konservatorisch behandelt und werden abwechselnd ausgestellt.