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Ausstellungen

Bezirk
02. Leopoldstadt
Monat
März
Jahr
2022

Apotheken in der Leopoldstadt

13.03.2022—30.06.2022

Officin der Apotheke der Barmherzigen Brüder „Zum Granatapfel“, Taborstraße 16, um 1933, Bezirksmuseum Leopoldstad

Etwa im 13. Jahrhundert begann in den Klöstern eine Trennung von ärztlicher und pharmazeutischer Tätigkeit, was in einer Trennung von Ausbildung, Aufgaben, Rechten und Pflichten resultierte.

Im Mittelalter mussten die meist von auswärts nach Wien kommenden Apotheker nach einer absolvierten Lehrzeit eine Prüfung vor einer medizinischen Kommission (später an der medizinischen Fakultät der Universität Wien) ablegen und eine Konzession zur Führung einer Apotheke kaufen. Die älteste Apotheke in Wien war die spätestens 1320 gegründete Feldapotheke „Zum goldenen Greif“ (Stephansplatz/ Goldschmiedgasse). Bald folgten weitere Apotheken, alle im heutigen 1. Bezirk.

Ein dunkles Kapitel in der Apothekengeschichte ist die Zeit des Nationalsozialismus. Um „wilden Arisierungen“ vorzubeugen, wurde am 13. April 1938 das Gesetz über die Bestellung von kommissarischen Verwaltern und kommissarischen Überwachungspersonen erlassen. 90 Apotheken in Österreich wurden arisiert, davon 78 in Wien, in der Leopoldstadt waren es 7.
Die Entwicklung von neuen Wohngegenden, z.B. auf dem Nordbahnhofgelände, brachte eine entsprechende Infrastruktur mit sich. Dazu gehörten auch neu gegründete Apotheken wie beispielsweise die „Christinenapotheke“ in der Bike City.

Ausstellung anlässlich des Tags der Wiener Bezirks- und Sondermuseen 2022