Wieden
Das Bezirksmuseum Wieden im denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Tröpferlbades zeigt Meilensteine der Geschichte der ältesten Vorstadt Wiens, der Wieden. Es erinnert an bedeutende Wiedener Persönlichkeiten und erzählt im originalen Männer-Duschraum von den Tröpferlbädern und der Geschichte der Hygiene in Wien.
Dauerausstellung

v.o.n.u.:

Dauerausstellung „Im Tröpferlbad – Geschichte(n) von Gesundheit und Hygiene“ im original erhaltenen Tröpferlbad-Duschraum, Bezirksmuseum Wieden, Foto: Marlene Fröhlich | luxundlumen.com

Stiegenaufgang im Bezirksmuseum Wieden, Foto: Marlene Fröhlich | luxundlumen.com

Vortragssaal, Bezirksmuseum Wieden, Foto: Klaus Pichler

Das ehemalige Tröpferlbad

Das Bezirksmuseum Wieden ist im denkmalgeschützten, 1893 errichteten und bis zum Jahre 1977 betriebenen und 1978 endgültig geschlossenen Städtischen Volksbad (im Volksmund: Tröpferlbad) untergebracht. Das Volksbad wurde an der Stelle des im 13. Jahrhundert gegründeten Siechenhaues St. Hiob (im Volksmund: zum Klagbaum) erbaut.

Im original erhalten gebliebenen Duschsaal der Männer wurden von März bis Juni 2021 die „Kunstinterventionen im Tröpferlbad“ gezeigt. Seit Frühjahr 2022 ist die neue Dauerausstellung „Im Tröpferlbad – Geschichte(n) zu Gesundheit und Hygiene“ zu sehen. Beide sind in Zusammenarbeit mit der Stabstelle Bezirksmuseen im Wien Museum entstanden.

Stiegenaufgang im Bezirksmuseum Wieden, Foto: Marlene Fröhlich | luxundlumen.com

Weitere Schwerpunkte des Bezirksmuseums Wieden

Neu thematisiert in der Dauerausstellung: Das Mittelalter auf der Wieden. Die Wieden ist die älteste Vorstadt Wiens. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Errichtung der Herrschaft der Babenberger und der Pfarre Wien. Auch Anfänge der medizinischen und sozialen Versorgung der Bewohner:innen Wiens finden sich auf der Wieden. Highlight ist die neu aufgestellte gotische Madonnenskulptur mit historistischem Kopf, die höchstwahrscheinlich aus der Kapelle des Siechenhauses St. Hiob stammt.

Die temporären Präsentationen und Ausstellungen im Vortragssaal des Bezirksmuseums widmen sich der Kunst und Kultur auf der Wieden.

Vortragssaal im Bezirksmuseum Wieden, Foto: Klaus Pichler

Im Jahr 1952 hatte der Bezirksvorsteher Franz Ramel die Initiative ergriffen und ein Heimatmuseum im Amtshaus, damals Preßgasse 24, gegründet. Nach der Übersiedlung 1968 in die neuen Amtsräume in der Favoritenstraße 18 wurden bereits Kleinausstellungen im Klubraum des Amtshauses veranstaltet. Erster Museumsleiter wurde Hans Kloser-Homma.

Doch nachdem das Volksbad in der Klagbaumgasse 4 im April 1977 geschlossen worden war, rückte der Plan, ein eigenes Haus als Museum zu nutzen, in realistische Nähe. 1978 war es so weit. In den Räumlichkeiten der adaptierten Bademeisterwohnung im Erdgeschoss des Hauses konnten die kleinen Sammlungen des Museums gezeigt werden. 1992 wurde das Gebäude wegen Generalsanierung geschlossen, seit 1995 wieder geöffnet, und zeigte Schauräume mit 198 m2. Seit der feierlichen Eröffnung 1995 leitete Regierungsrat Felix Czeipek das Museum bis April 2017. Seit 1. Mai 2017 ist Prof. Dr. Philipp Maurer der Leiter des Bezirksmuseums.