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Der Konzert- und Salonpianist Alfred Grünfeld hat „Wiens musikalischen Gedanken am Flügel vertreten“, schreibt Julius
Korngold 1924 – er war einer der berühmtesten Künstlerpersönlichkeiten der Stadt. Er spielte in großen Konzertsälen sowie bei Familien des jüdischen Großbürgertum und der Aristokratie. Konzertreisen führten ihn durch Österreich-Ungarn,
Deutschland, Russland, Rumänien und in die USA. Der Großteil von Grünfelds rund 100 Kompositionen, mehrheitlich für
Klavier, sind heute vergessen, ausgenommen seine Transkriptionen nach Melodien des mit ihm befreundeten Johann
Strauss (z.B. Frühlingsstimmen Walzer). Als Aufnahme-Pionier spielte er Wachsrollen für Edison Phonograph, Notenrollen
für mechanische Klaviere und Schallplatten ein. Diese erste Grünfeld-Biografie beleuchtet seine Wirkungsstätten, Karrieren und sein Privatleben anhand von zeitgenössischen Quellen.

Die Buchpräsentation legt den Fokus auf den heute unbekannten Künstler und seine engen Verbindungen zur Leopoldstadt: Sängerin Andrea Schwab und Pianistin Asako Hosoki bringen Lieder und Klavierstücke von Alfred Grünfeld, Mathilde Rothschild und Josef Lamberg, Musikwissenschafterin und Autorin Isabella Sommer erzählt aus Grünfelds Leben und
führt durch das Programm.