Der Mantikor
eine Neuerwerbung der Sonderklasse
Auf der Canisiuskirche wurden bei ihrer Errichtung um die Jahrhundertwende legendäre Figurelemente aufgestellt. Diese Kirche, die vierthöchste in Wien, wurde im Stil des Historismus erbaut und befindet sich bis heute im Besitz der Jesuiten.
Neben dem reichen Figurenschmuck, der sich aus der kirchlichen Tradition ableitet, befanden sich am Haus auch zwei Mantikore, als Symbol für das Böse.
Diese schweren Figuren (900 kg) sind besonders aufgestellt; aber im Lauf der Jahrzehnte wurde eine der Figuren heruntergehoben und im Hof des Pfarrheimes, der als Parkplatz dient, abgestellt. Dort stand er unbeachtet, bis das ALSEUM von Bezirksrat N. Doubek einen Hinweis bekam. Es gelang, den Mantikor fürs Museum und somit für die Allgemeinheit und auch die Zukunft zu erhalten.
Abtransport
Der Mantikor in seiner gAnzen Schönheit.
Aufstellung in der Bibliothek des ALSEUMS –
Der Mantikor (persisch: Martyaxwar und Mardxār: „Menschenfresser“) ist ein persisches Fabelwesen. Neben altgriechisch martichóras und lateinisch manticorus erscheinen weitere Varianten des Wortes als Manticor, Manticore, Manticora, Martichoras, Marticora. Im Indischen ist die abendländische Variante Mantikor heute neben der persischen gebräuchlich.
Der Mantikor ist ein Mischwesen mit dem Körper eines Löwen (typischerweise mit zinnoberfarbenem Fell), dem Schwanz eines Drachen oder Skorpions und in manchen Darstellungen auch mit Flügeln. Sein Gesicht, das durch drei hintereinander gelegene Zahnreihen entstellt ist, und die Ohren ähneln denen eines Menschen. Der Mantikor kann giftige Stacheln wie Pfeile abfeuern, die das Gift des Upas-Baumes enthalten. In manchen Versionen kann er diese Pfeile auch aus seiner Mähne schießen. Er tötet jedoch auch mit seinen Krallen, ist sehr gewandt, kann kraftvolle Sprünge machen und hat eine sehr laute Stimme.
Es heißt, dass er im indischen Dschungel lebt und sich unter anderem auch von Menschen ernährt. Der Mantikor kann sprechen und erreicht die Intelligenz eines Menschen.
Pausanias meinte schon in der Antike, es handele sich bei dem angeblichen Wesen letztlich wohl um den Tiger, und es dürfe sich um eine Legende handeln, die in Indien mündlich verbreitet wurde, infolge der extremen Furcht der Bevölkerung vor dem Raubtier.
Geschichte
Das älteste bekannte Vorkommen dieses Fabelwesens stammt aus persischen Sagen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Das altpersische Wort Martiyaxvāra („Martikhoras“) bedeutet „Menschenfresser“.
Im Mittelalter wurde der Mantikor zum Symbol der Tyrannei, der Unterdrückung und des Neids und schließlich zur Verkörperung des Bösen. [Wikipedia]