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Alte Backstube

Lange Gasse 34

1080 Wien

derzeit geschlossen

 

1963 stellte im achten Bezirk, Lange Gasse 34, eine der ältesten Wiener Bäckereien ihren Betrieb ein, welcher dort seit 1701 ohne Unterbrechung aufrecht war. Nach der Schließung drohte auch den beiden historischen Backöfen der Abbruch, Backstube und die die dazugehörige Küche sollten ebenfalls umgestaltet werden. Das ursprünglich erhaltene Ensemble war daher durch Umgestaltung für eine andere gewerbliche Nutzung massiv bedroht.

Das denkmalschützerische Anliegen war, eine der letzten, von nahezu jeder Modernisierung unberührt gebliebenen Bäckereien in Wien vor dem Untergang zu bewahren und für eine interessierte Öffentlichkeit als kulturhistorisches Denkmal eines der wichtigsten und traditionsreichsten Gewerbe zu erhalten.

Zwei Personen machten sich in besonderer Weise um den Erhalt der Anlage verdient: nach der Überwindung von größten anfänglichen Schwierigkeiten setzte sich nicht nur die Idee des Erhaltes durch, es hatte der Erfolg die kühnsten Hoffnungen übertroffen…

Es ist der Initiative des Leiters des Josefstädter Bezirksmuseums und Gemeinderates Ludwig Sackmauer zu danken, dass die Besitzer des Gebäudes Lange Gasse 34 sich für das Projekt eines Bäckermuseums zu interessieren und dieses bereitwillig mitzutragen begannen: Durch ihr Einverständnis wurde das Lokal zunächst nicht weiter vermietet, der Kostenaufwand für Instandsetzung und Erhaltung überstieg jedoch bei weitem die Möglichkeiten eines durch öffentliche Subventionen und Mitgliedsbeiträge finanzierten Bezirksmuseums.

Es war ein schier unerhörter Glücksfall, dass der Baumeister Ing. Franz Schlögl sich für das Lokal interessierte und beabsichtigte, dort ein Alt-Wiener Kaffeehaus einrichten zu wollen. 1964 wurde zwischen ihm und dem Bezirksmuseum Josefstadt ein Abkommen geschlossen, das beide Pläne, also Bäckermuseum und Kaffeehausbetrieb, als Einheit verwirklicht werden sollten.

In der kurzen Zeit von nur einem halben Jahr wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Da jedoch vielfach kein altes Handwerksgerät für den Ausstellungsbetrieb mehr vorhanden war, musste dieses erst gesucht und akquiriert werden. Auch hiebei erwies sich Baumeister Ing. Schlögl als große Stütze hinsichtlich Suche und Transport. Neben historischem, ausgedientem Gerät wurden auch solche Objekte erworben, die noch in verschiedenen Wiener Bäckereien in Verwendung standen. Diese waren auf Kosten des Bezirksmuseum durch neue Werkzeuge ersetzt worden.

Die museale Ausgestaltung und Adaptierung der Räumlichkeiten erfolgte durch die bereitwillige Unterstützung des Museums für Volkskunde, des niederösterreichischen Landesmuseums, des Wiener Stadt- und Landesarchivs sowie des Wienmuseums. Dank gebührt jedoch auch der Bezirksvorstehung Josefstadt, der im Bezirk ansässigen Bäckerinnung, dem Kulturamt der Stadt Wien, sowie dem Bundesdenkmalamt, welches die Portalplastik restaurierte.

Am 12. Juni 1965 wurde das jüngste Museum in der ältesten Bäckerei Wiens feierlich eröffnet. Wien war um ein handwerksgeschichtliches Monument reicher geworden. Das Kaffeehaus konnte im November dieses Jahres seinen Betrieb aufnehmen.



Führer durch die Zweigstelle des Josefstädter Heimatmuseums

Hubert Kaut, Ludwig Sackmauer: Alte Backstube. Führer durch die Zweigstelle des Josefstädter Heimatmuseums - Kleine Kulturgeschichte des Wiener Bäckerhandwerks, Wien-München 1967


Erhältlich im Bezirksmuseum Josefstadt

 

 


Bezirksmuseum
8. Josefstadt

1080, Schmidgasse 18
Museumsleiterin
Maria Ettl

Tel:     01/403 64 15
Email: bm1080@bezirksmuseum.at
Erreichbarkeit
U 2 - Rathaus

13A - Lederergasse/Theater Josefstadt
Linie 2 - Lederergasse
Linie 5 - Lange Gasse/Laudongasse
Öffnungszeiten
Sonntag 10.00 bis 12.00 Uhr

Mittwoch 18.00 bis 20.00 Uhr
Nach Vereinbarung
Geschlossen
Schulferien und Feiertage
Freier Eintritt
 
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