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Die Geschichte von Mariahilf


Die Mariahilfer Straße – sie hatte in der Vergangenheit zahlreiche Namen - stellte als alte Römerstraße eine traditionelle Verbindung von Wien nach Westen dar. Ein zweiter, weniger steiler und daher für Fuhrwerke interessanter Weg führte über die Windmühlgasse, die Gumpendorfer Straße und die heutige Nevillebrücke (Liesinger Weg). An der Weggabelung fand sich der nach den dortigen Ziegelstechereien benannte Vorort Laimgrube, weiter draußen ein Straßendorf Gumpendorf, welches als Brückenkopf die Ausfahrt bewachte.

Topografisch liegt der 6. Wiener Gemein­debezirk zwischen der Mariahilfer Straße – eigentlich einer „Kammstraße“ und Wasserscheide zwischen Ottakringer Bach und dem Wiental. Die „Wien“ ist vom Gefälle her ein echter Gebirgsbach und führte daher oft Hochwasser. Als Südhang war die Gegend für den Wein- und Gartenbau aber bestens geeignet.

Durch den Bezirk zogen sich zahlreiche Bäche, die heute in das Kanalnetz integriert sind. Sie prägten lange Zeit das Gewerbe, welches sich hier ansiedelte (Ziegel, Glas, Leder, Textil). Dazu kamen Nebenarme der Wien, die zur Entlastung bei Hochwässern künstlich angelegt wurden und zahlreiche Mühlen in Gang hielten.

Das Gefälle einzelner Gassen  gegen den Wienfluss ist so steil, dass es nur durch Stiegen zu bewältigen ist. Viele davon sind heute architektonisch gestaltet, ihr Charme machte sie jedoch schon früh zu beliebten Objekten für Maler und Fotografen. Sie strukturieren Gassen, finden sich aber auch versteckt innerhalb der Gebäude.

Die eigentliche Geschichte von Mariahilf beginnt jedoch erst nach der zweiten Türkenbelagerung um 1683 mit der dauerhaften Besiedelung und Verbindung der beiden doch einen Kilometer voneinander entfernten alten Vororte Laimgrube und Gumpendorf. Dazu war eine äußere Befestigungs­anlage notwendig, der Linienwall.

1850 wurde der Vorort Mariahilf gemeinsam mit Gumpendorf, Laimgrube, Windmühle und Magdalenengrund als 5. Bezirk in den Bezirk Mariahilf eingemeindet.

Die Regulierung des Wientales um 1900 brachte zwei wesentlich Eingriffe in die Bezirksentwicklung: Einerseits wurde Mariahilf durch die neue Stadteisenbahn im Wiental (später Stadtbahn, heute U-Bahn-Linie U4) von der Innenstadt bis zum Wienerwald angebunden. Der andere Teil dieses Projektes, die Gürtellinie, verband die heutigen Innenbezirke (heute U6).

Zugleich wurde durch die Überwölbung des Wienflusses Platz für den Wiener Naschmarkt, dessen Großmarkt und an seiner Stelle später für den Flohmarkt. Die angrenzenden Bezirksteile profitierten durch die vom Markt nachgefragten Dienstleistungen (Gastwirtschaften, Bäder), Gelegenheits- und Hausarbeit aber auch durch Zulieferbetriebe (Fleischhauer, Bäcker), die erst mit den besseren Transportmöglichkeiten wieder zurückgingen. Noch heute ist dieser Bezirksteil der einzige mit einer halbwegs intakten Nahversorgung.

Das Leben an den Stiegen, in den Durchhäusern und die Einkommensunterschiede auf engstem Raum haben sowohl die für Mariahilf typische gegenseitige Befruchtung von Hochkultur und Kleinkunst als auch seinen bis heute spürbaren und notwendigen Umgang mit Problemen von Randgruppen geprägt.


Bezirksmuseum
6. Mariahilf

1060, Mollardg. 8
(Mezzanin)
Museumsleiter
Prof. Dr. Erich Dimitz
Tel.:    01/586 78 68
bm1060@bezirksmuseum.at

Spendenkonto: IBAN:
AT10 1400 0030 1099 2213
Erreichbarkeit
U4 - Pilgramgasse

12A, 13A, 14A - Pilgramgasse

Öffnungszeiten
Sonntag 11.00 bis 13.00 Uhr

Donnerstag 10.00 bis 12.00 Uhr
oder tel. Vereinbarung (ab 14.00 Uhr)
MUSEUM GANZJÄHRIG GEÖFFNET !
Freier Eintritt
 
 
 
 
 
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