Bezirksgeschichte Brigittenau
Die Brigittenau ist der 20. Wiener Gemeindebezirk. Sie entstand zu einem großen Teil auf durch die Wiener Donauregulierung 1868–1875 gewonnenem Neuland, worauf die Namen der wichtigsten Durchzugsstraßen, größtenteils nach Mitgliedern der Donauregulierungskommission benannt, zurückzuführen sind. Sie verfügt über kein markantes historisches Zentrum und war seit 1850 Teil des 2. Wiener Gemeindebezirks, der Leopoldstadt, bis sie im Jahr 1900 davon abgetrennt wurde.
Nach dem Bau der Brigittakapelle (1645–1651) wurden die frühere Wolfsau, die Schottenau (eine Au gleichen Namens gab es im Besitz des Schottenstiftes auch im heutigen 9. Bezirk) und die Taborau schließlich "Brigittenau" genannt. Diesen Namen erhielt dann am 24.3.1900 auch der neue Bezirk, zu dem außerdem ein Teil des früheren Dorfes Zwischenbrücken gehört.
Im Zuge des dreißigjährigen Krieges wurde Wien im Jahr 1645 von den Schweden unter Graf Lennart Torstenson belagert. Nach einer Legende schlug in das Zelt von Erzherzog Leopold Wilhelm während seines Morgengebetes eine Kugel ein, ohne Schaden anzurichten. Zum Dank wurde im Jahr 1651 die Kapelle in Form eines Zeltes errichtet und der katholischen Heiligen Brigitta gewidmet.
Die Brigittakapelle ist das älteste Ge-
bäude in der Brigittenau
Die Brigittenau war seit 1850 ein Teil der Leopoldstadt und somit an die Beschlüsse und Ausführungen ebendieser gebunden. Bereits 1871 wurde die erste Petition an den Wiener Gemeinderat überreicht, um eine Abtrennung der Brigittenau von der Leopoldstadt zu bewirken.
Lorenz Müller, Bürger und Bäckermeister in der Brigittenau lud 1898 den damaligen Bürgermeister Dr. Karl Lueger zu einer Aussprache ins Gasthaus Ockermüller in der Gerhardusgasse 40 ein. Lueger zeigte sich kooperativ und versprach, sich für die Trennung einzusetzen.
Der Standort des Gasthauses Ockermüller war vis-a-vis vom Gedenkstein.