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1800 bis 1900

Ab 1800

Währing ist eine beliebte Sommerfrische und Ausflugsziel, daher gibt es viele Gasthäuser (Währing) und Heurige (Weinhaus, Gersthof und Pötzleinsdorf).

1805-1809

Französisches Militärlager auf der Türkenschanze, die Dorfbewohner müssen für Baumaterial und Verpflegung sorgen, was zu Unruhen in der Bevölkerung führt, die vom Militär niedergeworfen werden.

1807

1. Erwähnung einer Kirche in Weinhaus im Czartoryski-Schlössel.

1808

Baut Johann Jakob Geymüller anstelle des Hauerhauses Pötzleinsdorf Nr. 12 (heute Khevenhüllerstraße 2) ein Landhaus (heutiges Geymüller-Schlössel), das nach mehrmaligem Besitzerwechsel (u.a. Isidor und Jenny Mautner, die regelmäßig ein „jour“ am Sonntagnachmittag veranstalteten) 1938 arisiert, und 1946 von Dr. Franz Sobek dem Generaldirektor der Österr. Staatsdruckerei gekauft wird. 1965 vermacht er das Schlössel der Republik Österreich. Heute befindet sich hier ein Museum (Möbel, Bilder und Uhren).

Ab 1815

Wohnt Friedrich von Gentz in einer Sommerwohnung in einem Palais in Weinhaus, welches er 1819 kauft (er stirbt 1832 und wird auf dem Währinger Allgemeinem Friedhof beigesetzt). 1927/28 wird an dieser Stelle (Währinger Straße 169-171) ein Gemeindebau errichtet.

Ca. 1817

Fährt ein Stellwagen von der Freyung bis Weinhaus zur Währinger Straße 157, ab 1860 auch bis Pötzleinsdorf.

1826-1840

Organisiert Karl Megerle von Mühlfeld regelmäßig Theateraufführungen in der Gentzgasse 17.

1830

Hochwasserschäden durch den Währinger Bach, besonders in Pötzleinsdorf (Schloss) und Weinhaus.

1831

Cholera-Epidemie in Währing und Weinhaus.
Fürst Konstantin Czartoryski kauft von Lord Henry Wellesley ein Schlössel in der Währinger Straße (seither als Czartoryski-Schlössel bekannt). Es war ursprünglich eine Villa, 1748 von Josef Schwab erbaut, das 1807 von Friedrich Jakob van der Nüll in ein Schlössel umgebaut und 1828 an Lord Henry Wellesley verkauft wurde. 1912 kauft es die Gemeinde Wien, es wird 1923 als Kinderheim genutzt. Im 2. Weltkrieg ist es Luftschutzraum und wird 1945 durch einen Brand stark beschädigt. Es wird 1959 abgetragen und durch einen Neubau für die „Hans-Radl“-Sonderschule für körperbehinderte Kinder ersetzt.

1836

Bau des „Wasserturmes“ (Paul Sprenger) im Baumannpark der Kaiser Ferdinands-Wasserleitung.

1837

Errichtung der 1. Schule in Weinhaus in der Währinger Straße 188.

1839

Konrad Dreher errichtet eine Brauerei, die nach mehrfachem Besitzerwechsel zuletzt Karl Schwarz in einer Ausdehnung von der Schulgasse bis zur Währinger Straße und Gentzgasse und bis zur Hofstattgasse gehört. Erst 1910 wird der Betrieb eingestellt und die Bauten werden abgerissen.
Johann Heinrich von Falkner-Geymüller schenkt Pötzleinsdorf ein Armenhaus Pötzleinsdorfer Straße 100, das bis 1900 besteht. 1907-1938 hat hier die O-Bus-Linie Pötzleinsdorf-Salmannsdorf ihre Garage.

1846

Wird das Armenhaus Martinstraße 92 für Währing eröffnet, das aus einer Stiftung von Pfarrer Josef Staud von 1808 hervorgeht. 1882-1923 wird es zentrales Armenhaus für Währing.

1847

Jakob Gerlach eröffnet eine Gerberei, die 1860 zu einer Lederfabrik erweitert wird und 1880 als 1. Lederfabrik Europas auf maschinellen Betrieb umgestellt wird. Ca. 1890 wird sie nach Stadlau übersiedelt. Jakob Gerlach war der letzte Bürgermeister vom Dorf Währing und der erste Bezirksvorsteher vom Bezirk Währing.

1848

Die Revolution löst auch in Währing einige Tumulte aus. Der Fleischhauer Josef Prziborsky gründet Nationalgarden zum Schutz der 4 Dörfer. Die kaiserlichen Truppen marschieren im Oktober jedoch ohne Widerstand über Pötzleinsdorf gegen Wien auf und besetzen am 31.10. Wien. Die Anführer von Wien Wenzel Messenhauser, Robert Blum, Heinrich Jellinek und Dr. Alfred Becher werden erschossen und sollen am Allgemeinen Währinger Friedhof (heute Währinger Park mit Gräberhain) begraben worden sein. Einige Revolutionäre (z.B. Ferdinand Kürnberger) können sich in Pötzleinsdorf in der Khevenhüllerstraße verstecken. Das Ergebnis der Revolution: Abschaffung der Grundherrschaften und der Leibeigenschaft der Bauern, und in den Städten wird die Gemeindeautonomie (Gemeinderat) eingeführt.
Nach dem Revolutionsjahr bekommt Währing immer mehr städtischen Charakter. 1857 bestehen hier 200 Häuser, 1880 bereits 991, 1890 1311 Häuser. Weinhaus, Gersthof und Pötzleinsdorf bleiben noch länger dörflich. Weinhaus hat 1862 61 Häuser, 1890 82, Gersthof 1853 37 Häuser, 1870 44, 1883 142 und 1890 317 Häuser. In Pötzleinsdorf gibt es 1880 150 Häuser, 1890 173.

1849

1. Postamt in Währing in der Gentzgasse.

1850

Josef Prziborsky wird 1. Bürgermeister der Gemeinde Währing.

1853

1. erwähntes Haus auf den Höhen des Schafberges (spätere Knorr-Gründe).

1856

1.10. Öffentliche Gasbeleuchtung in Währing, 1860 in Weinhaus und Gersthof, 1870 in Pötzleinsdorf.

1860-1891

Gibt es ein Armenhaus in Gersthof auf Gersthofer Straße 113, wo vormals eine Schule war. Nach 1891 ist hier die Freiwillige Feuerwehr untergebracht.

1865

Gründung der Ofenfabrik Karl Meller. Gründung der freiwilligen Feuerwehr in Pötzleinsdorf. Es ist die älteste Feuerwehr von ganz Wien.

1867

Bau der Volksschule in der Schulgasse, 1869 um einen Turnsaal erweitert, 1871/72 wird dazu gebaut. - Ab 1869 gilt die allgemeine Schulpflicht!

1870

Bau des Armenhauses der Köhler’schen Stiftung in Weinhaus, Gentzgasse 126.

1870-1873

Bau des Krankenhauses der Israelitischen Kultusgemeinde - Rothschild-Spital - durch Arch. Wilhelm Stiaßny, das bis 1955 besteht. 1960 werden die Gebäude abgetragen, heute ist dort das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI).

1870-1880

Ausbau des Straßennetzes und Pflasterung der Straßen. 1874 beginnen die Einwölbung des Währinger Baches und der Bau von Kanälen.

1870-1890

Verbauung von Neu-Gersthof. 1870 Gründung der freiwilligen Feuerwehr Gersthof.

1871

1. Freiwillige Feuerwehren in Währing und Weinhaus.

1872

Gründung des Wiener Cottagevereines nach Ideen von Arch. Heinrich von Ferstel, Gesamtplanung der Anlage durch Arch. Carl von Borkowsky, zunächst werden ca. 350 Häuser erbaut (wobei es zu Grenzveränderungen zu Döbling kommt), heute ca. 620 Gebäude. Wird Vorbild für andere Anlagen in anderen Bezirken und Städten.

1873

Bau einer 2. und 3. Schule: in der Leitermayergasse 45 und Michaelerstraße 30.
Cholera-Epidemie in Währing.

1873-1875

Bau des Hauses der Barmherzigkeit für 22 Kranke, bis 1983 weiter ausgebaut für 730 Betten.

1874-1882

Bau der neuen Universitäts-Sternwarte auf den südlichen Gründen der Türkenschanze bei Weinhaus, nach Plänen von Dr. Karl Ludwig Ritter von Littrow, Entwürfe von den jungen Architekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner.

1875

Anschluss der Währinger Häuser an die 1. Wiener Hochquellenwasserleitung (Bassena).

1876

Bau eines Bezirksgerichtes für Währing und Döbling in der Gymnasiumstraße 38, kommt 1925 zum Bezirk Döbling.

1879

Eröffnung einer Unterrealschule Teschnergasse 20, die 1880 in die Schulgasse 57 übersiedelt und heute als Realgymnasium in der Schopenhauerstraße 49 besteht.

1880-1882

Entstehen weitere neue Schulen in der Antonigasse 4 und Klettenhofengasse 3.

1881

Gründung eines Lehrerseminars und Internat (Marianum) in der Semperstraße 45 und der Schule in Weinhaus Köhlergasse 9.

1882

Gründung der Sparkasse der Gemeinde Währing durch Dr. Leopold Florian Meißner, die am 1.5.1884 ihre Geschäftstätigkeit beginnt, ab 1891 als „Wiener Kommunal-Sparkasse in Währing“ besteht und 1905 zusammen mit Sparkassen in Rudolfsheim, Hernals, Döbling und Floridsdorf als „Zentralsparkasse der Gemeinde Wien“ (heute BA-CA) zusammengefasst wird.

1883-1893

Bau der neugotischen Weinhauser Pfarrkirche zum Hl. Josef durch Dombaumeister Friedrich Schmidt.

1884

Gründung der Schuhcremefabrik Karl Schmoll, die bis nach dem 2. Weltkrieg in Währing besteht.
1. Pferde-Tramway vom Schottentor zum Aumannplatz, 1899 bis Vorortelinie, 1901 bis Pötzleinsdorf. Die Elektrifizierung erfolgt 1902-1903.

1887–1891

Bau der neugotischen Gersthofer Pfarrkirche zum Hl. Leopold.

1888

30.9. Eröffnung des Türkenschanzparks durch Kaiser Franz Joseph I. Nach der Erweiterung von 1910 hat der Park heute eine Größe von 154.000 m2.

1889

Erhält Währing eine Fernsprechstelle.
Die Gemeinde Währing kauft die Gastwirtschaft „Zu den 5 Lerchen“ und lässt auf diesem Grund das Währinger Rathaus von den Brüdern Moritz und Carl Hinträger im Stil der deutschen Renaissance erbauen. Dabei wird auch eine Verkehrsfläche zur Verbindung der Martinstraße mit der Gymnasiumstraße geschaffen.

1891

Wird das Linienamt bei der Währinger Straße geschlossen.
Fertigstellung der Kanalisation in Pötzleinsdorf. 1. Schwimm- und Tröpferlbäder in Währing.

1892

1.1. Eingemeindung der Gemeinden Währing, Weinhaus, Gersthof, Pötzleinsdorf, Salmannsdorf u. Neustift am Walde nach Wien als 18. Bezirk Währing (68.862 Einwohner, davon 61.154 in Währing). Erster Bezirksvorsteher wird Jakob Gerlach. 1938 kommen Salmannsdorf und Neustift am Walde zum 19. Bezirk Döbling.
26.11. Gründung des „NÖ Ski-Vereines“ im Gasthaus Ludwig Strasser in Pötzleinsdorf.

1893

Erster Skiwettlauf in Österreich auf der Pötzleinsdorfer Wiese.

1893-1901

Einebnung des Linienwalles. Bau der Stadtbahn nach Plänen von Otto Wagner. 1918 wird der Betrieb wegen Kohlemangel eingestellt, nach der Elektrifizierung 1925 wieder aufgenommen (heute U-Bahn U6). Verbreiterung des Gürtels, dessen Bau bereits früher begonnen hatte. Durch den Gürtelbau kommen 1906 die Teile östlich des Gürtels an den 9. Bezirk Alsergrund.

1894-1896

Bau einer Hochschule für Bodenkultur (BOKU) - heute Universität für Bodenkultur Wien - auf der Türkenschanze (entworfen von Heinrich Koch), wird 1960 durch das ehemalige Krankenhaus der Wr. Kaufmannschaft und 1984 durch weitere anliegende Gebäude erweitert.

ab 1895

Werden auf dem Gelände des ehemaligen Kaiserschlössels (zwischen Schul-, Vinzenz-, Staud- und Lacknergasse) von der Gemeinde Wien Schulen, Volksbad, Umspannwerk und der Ebner-Eschenbach-Park errichtet. Das Kaiserschlössel ließ Kaiser Leopold I. um 1700 für seine Söhne Josef (I.) und Karl (VI.) erbauen, wurde 1823 von Erzherzog Maximilan Josef von Este zusammen mit Nebengrundstücken gekauft und zu einem Nachwuchszentrum für die Redemptoristen eingerichtet. 1866 kaufte die Gebäude das Land NÖ und verwendete sie als Zwangsarbeitsanstalt.

1896

Eröffnung eines evangelischen Heimes, 1989 neu erbaut als Evangelisches Krankenhaus.
5./6.11. Internationales Skisportfest in Pötzleinsdorf.

1897

1. Gersthofer Faschingszug. Durch die Kriege unterbrochen wird er am 21.2.1981 wieder ins Leben gerufen.

1897-1898

Bau der evangelischen Lutherkirche nach Plänen von Theodor Bach und Ludwig Schöne.

1898

Bau der Stadtbahn-Vorortelinie (Entwurf von Otto Wagner), die für den Personenverkehr mit Unterbrechungen bis 1932 besteht, dann nur mehr für Gütertransporte genutzt wird (1987 Wiederaufnahme des Personenverkehrs als S45).
13.12. Eröffnung des Kaiser-Juibläums-Stadttheaters (heute Volksoper), ab 1906 zum 9. Bezirk Alsergrund gehörend.


Bezirksmuseum
18. Währing
1180, Währinger Straße 124
Museumsleiterin
Doris Weis

Tel:     01/4000 18127
Mail:   bm1180@bezirksmuseum.at
 
Erreichbarkeit
Linie 40 - Martinstraße

Linie 41 - Martinstraße



Öffnungszeiten
Montag 10.00 bis 12.00 Uhr

Donnerstag 17.00 bis 19.00 Uhr
Sonntag 10.00 bis 12.00 Uhr
Führungen nach Vereinbarung
Geschlossen:
Ostern, Pfingsten, Sommer- und Weihnachtsferien
Freier Eintritt
 
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